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Bundeszentrale für Transparenz

Bundeszentrale für Transparenz

Die BfT ist ein spekulatives Konzept bei dem sich eine vom Staat öffentlich finanzierte Einrichtung es sich zum Ziel gemacht hat Fehlinformationen im Alltag, in Talkshows so wie im Parlament direkt aufzudecken und diese mit gestützten Fakten zu berichtigen.

1. EINLEITUNG

Beim Erkunden möglicher Problemfelder stießen wir auf das Thema Falschaussagen in der Politik, insbesondere in Bezug auf Wahlversprechen. Es zeigt sich, dass insbesondere rechtspopulistische Parteien einen starken Zuwachs an Wählerstimmen verzeichnen, obwohl gerade ihre Politiker besonders häufig Falschaussagen tätigen. Eine Aufklärung erfolgt selten, da Faktenchecks wenn überhaupt im Nachhinein stattfinden.

Besonders problematisch wird dies in der schnelllebigen Welt der sozialen Medien. Hier lassen sich Fehlinformationen effizient und oft anonym verbreiten – nahezu ungehindert.

2 Recherche

In unserer Informationsphase suchten wir nach Beispielen für Projekte, die sich mit dem Thema Falschinformationen in der Politik auseinandersetzen. Diese Recherche inspirierte uns – insbesondere im Hinblick darauf, wie man ein politisches Projekt sowohl gestalterisch als auch organisatorisch umsetzen kann.

In unseren Besprechungen fiel häufig das Wort Wahrheit. Dabei merkten wir, dass wir uns nicht immer einig waren, was dieser Begriff für uns überhaupt bedeutet. In diesem Themenfeld gibt es oft kein eindeutig richtig oder falsch. Wahrheit liegt im Auge des Betrachtenden, sollte unserer Meinung nach jedoch auf einer Evidenzbasis beruhen. Deshalb einigten wir uns darauf, den Begriff faktische Wahrheit zu verwenden, also den am besten belegbaren und überprüfbaren Standpunkt.

Wir erkannten auch, dass viele Menschen Falschinformationen gar nicht korrigiert haben wollen. Man ist es gewohnt, in seiner Echokammer bestätigt zu werden. Wird ein Fakt, den man für wahr gehalten hat, plötzlich als falsch dargestellt, erschüttert das unser Weltbild.

Fragen:

Welche Rolle spielt die faktische Wahrheit heute überhaupt noch?
Braucht politischer Erfolg überhaupt noch die Wahrheit?
Was wäre, wenn jeder Zugang zu verlässlichen Fakten hätte?
Wie kann die politische Debatte nachhaltig, fairer und faktenbasierter gestaltet werden?
Wie könnte der Faktencheck live in die Medien integriert werden?
Wie können wir den Missstand der Desinformationen sichtbarer machen?
Auf diese Fragen haben wir keine genauen Antworten, also setzen wir genau da an.

3. Bundeszentrale für Transparenz

Prämisse

Durch Fakten ,wenn auch falsche, entsteht Wahrheit und daraus Meinung.

Echte Fakten werden häufig ignoriert.

Wahrheit wird zur Ware, Meinung zur Währung.

Unsere heutige Medienlandschaft folgt dabei allzu häufig der Logik:

Lauter, emotionaler, präsenter = wirksamer.

Die Wahrheit wird dabei zum Instrument für Manipulation, Positionierung, Mobilisierung.

Ein gefährlicher Feedback Loop entsteht und Fronten verhärten sich.

Thesen

Radikale Meinungen entstehen dort, wo Fakten fehlen.

Je verzerrter die Faktenlage, auf denen die Wahrheiten beruhen, desto gespaltener können die Meinungen werden.

Faktenchecks kommen zu spät und teils zu unpräzise.

Je verfügbarer, verständlicher und zugänglicher Fakten sind,

desto realistischer ist es, dass sie wieder ein gemeinsamer Bezugspunkt sein können.

Das heißt auch die Wahrheiten, und somit die Meinungen, rücken wieder mehr in Richtung Mitte, dann werden Meinungen und Wahrheiten nicht mehr verordnet, sondern wieder verhandelt , bestenfalls nicht autoritär, sondern demokratisch.

Ansatz

Unser Ziel war es, Wirklichkeit zu demokratisieren, und gleichzeitig zugänglich zu machen, niedrigschwellig, interaktiv, emotional, wirksam. So entstand die „Bundeszentrale für Transparenz“, eine spekulative Behörde der Zukunft, die Wissen nicht kontrolliert, sondern kontextualisiert, und unabdingbar zur Verfügung stellt.

Gestaltung

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Bei der Typografie entschieden wir uns für eine schlichte, klassische Lösung. Die FF Unit Pro überzeugt durch gute Barrierefreiheit und vermittelt ein seriöses, klares Textbild.

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Da wir nicht die eine oder andere Meinung absolut vertreten, sondern eher zwischen Positionen vermitteln, haben wir uns bei den Basisfarben bewusst gegen reines Schwarz oder reines Weiß entschieden. Stattdessen enthalten beide Nuancen jeweils Anteile des anderen – als Ausdruck unserer vermittelnden Haltung. Ergänzt wird das Farbspektrum durch ein vertrauenswürdiges, ehrliches Blau sowie durch unser Signalorange, das gezielt auf wichtige Themen hinweist.

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Das Logo entstand aus geometrischen Formen, deren Verschränkung eine Schnittmenge bildet. Diese Formen verstehen wir als zwei Meinungen, die sich in einem gemeinsamen Bereich treffen.

3.1 Kampagne

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Plakatreihe 1 – Kampagne Eisbär

Ziel: Aufmerksamkeit erzeugen

Diese Plakatreihe nutzt starke Bildsprache im bekannten BFT-Raster, um sofort visuelle Aufmerksamkeit zu schaffen. Im Fokus steht eine prägnante Headline mit dem Einstieg „Fakt ist:“, die eine klare Aussage oder provokante Wahrheit vermittelt. Der Text darunter ist in den Schriftschnitten Light und Medium gehalten, um Lesefluss und Betonung zu unterstützen. Beide Plakate dieser Reihe teilen sich dieselbe Fußzeile, was die Wiedererkennbarkeit und Kohärenz innerhalb der Serie stärkt.

Plakatreihe 2 – Kampagne Typo

Ziel: Aufklärung und Anstoß zum Dialog

Diese Plakate wollen Austausch fördern, indem sie die Notwendigkeit faktischer Evidenz betonen. Ziel ist es, Mythen oder verbreitetes Unwissen mit belegbaren Fakten zu konfrontieren. Im typischen BFT-Raster gestaltet, arbeitet diese Serie mit einer stärker textorientierten Gestaltung auf einer konkreteren Faktenebene. Die Typografie spielt dabei eine zentrale Rolle – sie strukturiert die Inhalte klar und hebt die Kernaussagen hervor. Die Plakate sollen informativ wirken und zum Hinterfragen anregen.

3.2 App

Ein spekulatives Tool für live Faktenchecks

Die Bundeszentrale für Transparenz ist eine öffentliche Einrichtung zur Demokratisierung der Wirklichkeit.

Sei es das Armband was die desinformierenden Stammtischparolen deines Onkels an Weihnachten für dich aufdeckt in dem es vibriert.

Die App die du beim Lanz, Maischberger und social media schauen anschalten kannst, und dein Handy bei nicht faktenbasierter Argumentation rot aufleuchten lässt,und dir einen faktischen Beweis liefert, was falsch war.

Oder der Zwischenruf eine Echobox, die verpflichtend in Parlamenten aufgestellt werden muss und die Reden der Abgeordenten live Screent.

Mit unserer Technologie werden Halb und Unwahrheiten, aber auch irreführende, sowie kontextlose Behauptungen von politischen Akteuren entlarvt und wiederlegt.

Das alles wird durch ein Sondervermögen finanziert, kostenlos vertrieben, um dem Volk endlich wieder einen gleichen Zugang zu Fakten, und somit einen weniger verzerrten Ausgangspunkt zur Wahrheits- und Meinungsbildung zu ermöglichen.

Für mehr Faktenbasiertes argumentieren in der politischen Meinungsbildung.

Entstehung

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3.3 Zwischenruf

Der Zwischenruf – wie eine Black Box kann er Debatten aufzeichnen, registriertes Bild- und Tonmaterial auswerten und live KI-basierte Antworten liefern. Der physische Begleiter für faktenbasierte Debatten in allen öffentlichen Gremien.

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3.4 Imagefilm

Der kurze Imagefilm stellt die Bundeszentrale für Transparenz vor:

Wer steckt hinter dem Faktenchecker 3000 – und was ist die Intention dieser Anwendung?

Die Antwort gibt dieser Film.

3.5 Aussteigerstory

Mit dem Kurzfilm „Aussteigerstory“ präsentieren wir eine idealtypische Customer Journey im Kontext unserer Faktenchecker-Tools. Ein isolierter Mensch – radikalisiert und uneinsichtig – wird durch die Bundeszentrale für Transparenz dazu bewegt, hinter die Fassade populistischer Hetze zu blicken. Er erkennt sein Fehlverhalten, beginnt zu reflektieren und öffnet sich schließlich für konstruktive, menschlich geprägte Gespräche.

3.6 DDS

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3. Fazit

Unser Projekt soll nicht zwangsweise eine perfekte Lösung anbieten, sondern vielmehr die Frage öffnen, wie wir mit Desinformation

in einer digitalen, globalisierten Welt umgehen wollen. Welche strukturellen Probleme auf Individuen und die Zivilgesellschaft

abgeladen werden können, und wo der Staat sich evtl. präsenter zeigen muss, und wie er das schafft, ohne autoritär zu werden.

4. Danksagung

An erster Stelle danken wir unserer lieben Dozentin Heike Schmidt, die uns tatkräftig bei allen Aufgaben unterstützt hat.

Ebenso bedanken wir uns bei unserer großartigen Gruppe für die konstruktive Zusammenarbeit und die spannenden Diskussionen.

Ein weiterer Dank gilt Herrn Lipeck und Herrn Lohmann für ihre Unterstützung im Zusammenhang mit unserem Kurzfilm.

Fachgruppe

Integriertes Design

Art des Projekts

Studienarbeit im ersten Studienabschnitt

Betreuer_in

foto: Heike Schmidt foto: lip

Zugehöriger Workspace

GP »Re:public« – Rethinking Political Identity

Entstehungszeitraum

Sommersemester 2025

Keywords