Incom ist die Kommunikations-Plattform der Hochschule Anhalt Fachbereich Design

In seiner Funktionalität auf die Lehre in gestalterischen Studiengängen zugeschnitten... Schnittstelle für die moderne Lehre

Incom ist die Kommunikations-Plattform der Hochschule Anhalt Fachbereich Design mehr erfahren

WM Materielle Beziehungsqualität entdecken
Wahl-Modul Technologien / 3d Entwerfen – Aufbau

nur für Incom-Mitglieder

„Wir müssen die Dinge, die wir beargwöhnen und die uns vertraut, bewohnbar werden sollen, deuten, beschreiben, erklären, malen, darstellen, ausdrücken, beurteilen, zustimmend und verneinend - es ist die einzige Möglichkeit, ihrer Bedrückung zu entgehen“ (Max Bense: 1949: 125).

Dinge beeinflussen Beziehungen: Sie gehen kaputt (manchmal auch geplant), Plastikverpackungen lassen sich leicht wegwerfen, Holz gilt als warmes und lebendiges Material und zu radioaktivem Müll hält man besser Abstand. Ihre Struktur und Materialität prägen, wie wir uns zu ihnen verhalten, was wir mit ihnen machen können und was die Dinge auch mit uns machen. Die Art und Weise ihrer Beschaffenheit bestimmt, wie wir die Dinge, uns selbst und die Welt erfahren. So lassen sich manche Dinge leichter reparieren als andere, mache sind besser zu gebrauchen als andere, Plastikmüll zerfällt in Mikroplastik und verseucht die Meere und smarte Materialien beginnen selbst-ständig zu agieren. Welche Dinge uns umgeben, bestimmt, wie wir uns zur Welt verhalten und welche Beziehungen wir zur Welt überhaupt aufbauen können. Die Dinge verfügen also über materielle Beziehungsqualitäten, die sich entdecken und erfahren lassen.

In dem Seminar werden wir gemeinsam konkrete und zusammen ausgewählte Objekte unter dem Aspekt ihrer materiellen Beziehungsqualität betrachten und erarbeiten, welche Aspekte, Eigenschaften und Qualitäten so entdeckt werden können. Im Zentrum steht dabei die Frage, wie ihre Beschaffenheit die Möglichkeit für Weltbeziehung begünstigt oder hemmt, was gelingende und misslingende Dingbeziehungen sind und was das über unser Verhältnis zur Welt aussagt. Im ersten Teil des Seminars werden wir anhand einer einleitenden Beschäftigung mit Hartmut Rosas Konzept der Resonanz sowie weiteren literarischen, ästhetischen und phänomenologischen Dingbeschreibungen gemeinsam die Methode der Phänopraxie erarbeiten, die es uns dann erlaubt, die Dinge anhand ihrer Beziehungsqualität zu betrachten. Im zweiten Teil wird diese Methode dann zur Analyse gemeinsam ausgewählter Objekte angewandt. Im dritten Teil des Seminars erfolgt dann eine kritische Diskussion unserer Entdeckungen: Welche Beziehungsqualitäten lassen sich beschreiben, wie lassen sie sich kommunizieren und was sagen sie über unser Verhältnis zur materiellen Welt aus? Und: Sind wir wirklich in Resonanz mit den Dingen?

Vorkenntnisse sind nicht erforderlich

Das Seminar findet als Block alle zwei Wochen am Mittwoch von 10-18 Uhr statt.

Fachgruppe

Integriertes Design

Wahl-Modul Technologien / 3d Entwerfen – Aufbau

Semester

Wintersemester 2023 / 2024

Wann

Mittwoch, 10:00 – 18:00

Erster Termin

25.10.2023

Prüfungsleistung

Hausarbeit, Experimentelle Arbeit, Präsentation

Die Prüfungsleistung besteht aus der Gestaltung einer eigenen Phänopraxie in einer Kleingruppe sowie ihrer Dokumentation als Hausarbeit.

Raum

01.108

Lehrende