In seiner Funktionalität auf die Lehre in gestalterischen Studiengängen zugeschnitten... Schnittstelle für die moderne Lehre
In seiner Funktionalität auf die Lehre in gestalterischen Studiengängen zugeschnitten... Schnittstelle für die moderne Lehre
✦ Hallo, das hier ist der Incombeitrag zu meinem Bachelor Projekt. Viel Spaß beim anschauen und lesen. ✦
Im Folgenden ist meine wissenschaftliche Recherche zu meinem Thema. Dort ist viel drin was nicht in meinem Vortrag vorgekommen ist. Der wissenschaftliche Teil bildet die Grundlage für meinen späteren praktischen Prozess und das Endprodukt. Viel Spaß beim lesen!
Ab hier ist mein praktischer Prozess dokumentiert. Zu Beginn meines Prozesses habe ich konzeptionell gearbeitet um herauszufinden in welche Richtung ich mit meinem Projekt gehen möchte.
Im zweiten Teil meines Prozesses habe ich dann mein Projekt umgesetzt.
Die wissenschaftliche Auseinandersetzung mit Schönheitsidealen, ihrer gesellschaftlichen Konstruktion und ihren Auswirkungen auf die individuelle Selbstwahrnehmung bildet die Grundlage für diese Projektdokumentation. In meiner Bachelorarbeit „Schönheit und Bewusstsein: Eine Reise zur Selbstakzeptanz“ wurde untersucht, wie unrealistische Schönheitsstandards und gesellschaftlicher Druck Menschen dazu antreiben, über Selbstoptimierung soziale und emotionale Probleme zu lösen – oft ohne nachhaltigen Erfolg. Die Forschung verdeutlichte, dass Selbstakzeptanz und eine positive, realistische Selbstwahrnehmung essentielle Voraussetzungen für ein authentisches Leben sind, die jedoch in unserer modernen Kultur oft vernachlässigt werden.
Mein Projekt knüpft genau hier an. Mithilfe von spekulativem Design habe ich mir eine mögliche Zukunft vorgestellt, in der ein digitales Tool Menschen dabei unterstützt, sich selbst besser wahrzunehmen, Stärken zu erkennen und Schwächen anzunehmen – frei von toxischem Optimierungsdruck. Dieser inspirierende Blick in die Zukunft dient nicht nur als Denkanstoß, sondern zeigt konkrete Ansätze auf, wie Selbstakzeptanz und positive Selbstwahrnehmung gefördert werden können.
Um diese Vision greifbar zu machen, habe ich als praktisches Outcome einen Science-Fiction-Kurzfilm produziert, der dieses Konzept visualisiert. Der Film beleuchtet nicht nur die Idee, sondern regt zum Nachdenken über unsere Beziehung zu uns selbst und den Einfluss externer Schönheitsideale an.
Diese Dokumentation beleuchtet, wie die theoretischen Erkenntnisse aus meiner Bachelorarbeit in eine kreative Praxis übersetzt wurden. Von der Vision bis zur filmischen Umsetzung – hier geht es um den Prozess, die Herausforderungen und das Potenzial, eine Veränderung in der Selbstwahrnehmung zu bewirken.
Schönheitsideale prägen die Wahrnehmung vieler Menschen und werden von sozialen Medien, Werbung und kulturellen Normen stark beeinflusst. Diese Ideale, oft bearbeitet und überhöht dargestellt, setzen unrealistische Maßstäbe für Attraktivität und erzeugen einen kontinuierlichen Vergleichsdruck. Besonders Plattformen wie Instagram und TikTok fördern durch „Beauty-Filter“ oder „Glow-Up“-Trends eine Kultur, die perfektes Aussehen als Schlüssel zu Anerkennung darstellt.
Psychologische Studien zeigen, dass dieser Vergleich mit unrealistischen Standards oft zu Unsicherheiten führt und das Selbstwertgefühl beeinträchtigen kann. Menschen, die das Gefühl haben, nicht zu genügen, entwickeln häufiger psychische Erkrankungen wie Essstörungen, Depressionen oder Körperdysmorphe Störungen (Body Dysmorphic Disorder, BDD). Das Streben nach Optimierung, befeuert durch kapitalistische Mechanismen wie die Schönheitsindustrie, lenkt die Aufmerksamkeit auf äußere Veränderungen, während innere Akzeptanz und Selbstliebe oft in den Hintergrund treten.
Die in meiner Bachelorarbeit gesammelten Erkenntnisse unterstreichen, wie toxisch Schönheitsideale auf das individuelle und kollektive Wohlbefinden wirken. Während der Wunsch, Schönheitsnormen zu entsprechen, vorgeblich zu einem „besseren Selbst“ führen soll, zeigt sich in der Realität oft das Gegenteil: Selbstoptimierung verstärkt Unsicherheiten, da ein Zustand vollständiger Zufriedenheit nie erreicht wird.
Ein zentrales Ergebnis der Arbeit war, dass Selbstakzeptanz – das bewusste Annehmen von Stärken und Schwächen – ein entscheidender Faktor für ein gesundes Selbstbild ist. Sie ermöglicht eine Loslösung vom äußeren Druck und bildet die Basis für ein authentisches Leben.
✦ Schlüsselbegriffe und sinnvolle Reihenfolge:
In unserer Gesellschaft hat Selbstoptimierung einen hohen Stellenwert, sei es durch Diäten, intensive Workouts oder Schönheitsoperationen. Doch aus meinen Recherchen geht hervor, dass Menschen, die diesen Weg konsequent verfolgen, oft nicht das Gefühl haben, ihre Probleme tatsächlich gelöst zu haben. Viele erkennen schließlich, dass sie zwar ihr Äußeres verändert haben, innere Unsicherheiten jedoch weiterhin bestehen – oder sich sogar verschärft haben. Diese Einsicht zeigt: Das Streben nach Perfektion ist häufig mehr eine Reaktion auf äußere Ideale als ein Ausdruck echter Zufriedenheit.
Unrealistische Schönheitsstandards, geprägt durch Medien und digitale Retusche, setzen uns alle unter Druck. Sie suggerieren, ein bestimmtes Aussehen sei der Schlüssel zu Anerkennung und Wertschätzung. Doch diese Perspektive ignoriert den Wert von psychischer Gesundheit und einer positiven Selbstwahrnehmung. Sie lässt uns glauben, wir müssten zuerst an unserem Äußeren arbeiten, statt innere Stabilität und Selbstakzeptanz zu entwickeln.
Vielleicht ist es an der Zeit, als Gesellschaft umzudenken: Was wäre, wenn wir zuerst eine realistische Selbstwahrnehmung und Selbstakzeptanz stärken würden, bevor wir äußere Veränderungen anstreben? Wer seinen Wert nicht an einem Ideal misst, wird nicht nur authentischer mit sich selbst, sondern begegnet anderen auch mit mehr Empathie und weniger Oberflächlichkeit.
Daher sollte die Reihenfolge klar sein:
Zunächst gilt es, die positive Selbstwahrnehmung zu stärken, gefolgt von der Entwicklung von Selbstakzeptanz. Erst danach – mit einem bewussten und realistischen Selbstbild – kann Selbstoptimierung sinnvoll sein. Wer sich selbst wirklich kennt, realistisch einschätzt und akzeptiert, reduziert nicht nur den Druck von außen, sondern auch das Risiko, Entscheidungen später zu bereuen.
In der folgenden Pdf ist alles zu meiner Umfrage dokumentiert. Falls hier Fragen entstehen, kann man sich gern bei mir melden.
Im Folgenden ist ein Einblick in meinen Worldbuilding-Prozess. Ich habe hier einen spekulativen Designansatz verfolgt.
✦ Story und Narration
Um die Idee eines digitalen Mentors, der Menschen zur Selbstwahrnehmung und Selbstakzeptanz verhilft, greifbar zu machen, habe ich mich für die Umsetzung eines Science-Fiction-Kurzfilms entschieden. Der Film erzählt die Geschichte einer Person, die in einer futuristischen Welt mit den Herausforderungen toxischer Schönheitsideale konfrontiert wird.
Die narrative Struktur basiert auf dem inneren Konflikt der Protagonistin: Ihr anfänglicher Fokus auf äußere Optimierung führt zu einer tiefen Krise, aus der sie mithilfe des digitalen Mentors lernt, sich selbst realistischer zu sehen und zu akzeptieren. Der Film beleuchtet den schrittweisen Prozess der Reflexion und Transformation. Diese Erzählweise ermöglicht es, emotionale Bindung zum Publikum herzustellen und komplexe Themen wie Selbstwahrnehmung filmisch zu visualisieren.
✦ Visuelle und stilistische Gestaltung
Die visuelle Gestaltung des Films orientiert sich an retro-futuristischen Ästhetiken, um den digitalen und spekulativen Ansatz zu betonen. Holografische Effekte, schimmernde Oberflächen und abstrakte Lichtspiele verleihen der Welt eine visionäre Atmosphäre und machen die Zukunft greifbar.
Für die Darstellung des Mentors wurde bewusst ein anderer Weg eingeschlagen als das anthropomorphe Design, das künstliche Intelligenzen in Blockbusterfilmen oft prägt. Stattdessen wurde ein kleiner, minimalistisch gestalteter Avatar geschaffen, der keine spezifischen Charaktereigenschaften besitzt und nicht den Anspruch hat, eine Person zu ersetzen. Der Mentor wird als Programm präsentiert, dessen Hauptaufgabe es ist, in Schlüsselsituationen als reflektierender Spiegel zu agieren. Dies erleichtert es vielen Menschen, sich mit ihrem Selbst auseinanderzusetzen, insbesondere wenn es um Themen wie Selbstbewusstsein geht.
Der Mentor soll keine zwischenmenschliche Interaktion ersetzen, sondern gezielt dort unterstützen, wo es schwerfällt, allein zu reflektieren. In einer Welt, in der viele keinen Zugang zu therapeutischer Hilfe haben oder den Bedarf nicht erkennen, bietet er eine Brücke. Seine Funktion liegt darin, Nutzer*innen zu stärken und ihnen dabei zu helfen, ihre innere Kraft zu entdecken.
Darüber hinaus adressiert der Mentor das Bedürfnis nach zugänglicher, einfacher Interaktion. Während das Sprechen mit sich selbst eine Möglichkeit ist, wirkt die Bestätigung durch eine „Antwort“ – sei es durch Töne oder Worte – oft erheblich stärkender. Der Mentor erfüllt diese Rolle als Spiegel, indem er einen Raum schafft, in dem Menschen reflektieren und sich weiterentwickeln können, gestärkt durch eine wohlwollende Rückmeldung.
In dieser Pdf ist das Charakterdesign vom Mentor und von dem Hauptcharakter Jara zu finden.
Hier gebe ich Einblick in die Persona-Gestaltung von Jara und die Planung ihrer Kostüme und Maske.
Hier gibt es einen genauen Einblick in die drei Drehtage, primär durch Fotos. :)
In der folgenden Pdf ist der gesamte Prozess der Post-Produktion dokumentiert.
Die Arbeit an diesem Projekt war für mich eine intensive und lehrreiche Erfahrung. Von der theoretischen Auseinandersetzung mit Schönheitsidealen über die kreative Konzeptentwicklung bis hin zur filmischen und technischen Umsetzung – jeder Schritt war eine Herausforderung, die mich an meine Grenzen gebracht, aber auch wachsen lassen hat.
Es war oft nicht leicht, alles unter Zeitdruck und mit den begrenzten Ressourcen zu bewältigen. Besonders die parallele Arbeit in unterschiedlichen Programmen, das Experimentieren mit Effekten und die Bewältigung technischer Hürden verlangten mir viel Geduld und Durchhaltevermögen ab. Doch rückblickend bin ich stolz darauf, wie die einzelnen Elemente – von der Gestaltung der Hintergründe über das Sounddesign bis hin zu den animierten Hologrammen – zu einem stimmigen Ganzen zusammengekommen sind.
Das fertige Ergebnis repräsentiert nicht nur mein kreatives und technisches Können, sondern auch meine persönliche Auseinandersetzung mit den Themen Selbstwahrnehmung, Schönheitsideale und gesellschaftlicher Druck. Dabei habe ich nicht nur viel über diese Themen gelernt, sondern auch über mich selbst: Über die Bedeutung von Geduld, den Umgang mit Rückschlägen und die Kraft, Dinge trotz aller Hindernisse zu Ende zu bringen.