In seiner Funktionalität auf die Lehre in gestalterischen Studiengängen zugeschnitten... Schnittstelle für die moderne Lehre
In seiner Funktionalität auf die Lehre in gestalterischen Studiengängen zugeschnitten... Schnittstelle für die moderne Lehre
In diesem 2 wöchigen Kurzprojekt hatten wir die Möglichkeit uns mit der Kamera, den Einstellungen und Storytelling auseinander zu setzen.
Das Kurzprojekt war für mich eine sehr gute Möglichkeit in kurzer Zeit viel und relativ weitläufig mich mit dem Thema Kamera und Film auseinander zu setzen, um einen ersten Einblick in diesen Bereich zu bekommen.
Der Fokus dieses Kurses lag in dem Umgang, sowie den Einstellungen der Kamera, und nicht am Endergebnis oder einer zusamemnhängen Geschichte.
Bevor wir anfingen, unterhielten wir uns über unsere bisherigen Erfahrungen mit der Kamera und dem Filmen, sowie unterschiedliche Genres und aktuelle, sowie Klassiker in diesem Bereich.
Wir teilten uns in verschiedenen Gruppen auf, je nach dem wie unser Erfahrungslevel ist. Hierbei wurden folgende Marken von Kameras vorgestellt: RED (Dragon und Raptor), Sony und Blackmagic. Im selben Zug wurde uns das Belichtungsdreieck erklärt, welche Einstellung wann verwendet werden sollte, sowie wann was benutzt werden sollte, um bestimmte Emotionen, Gefühle und Effekte hervorzurufen. Wir gingen über zu Objektiven, ND-Filter und welches Equipment (Tri- oder Monopods, Schulterstative, farbige LED-Lichter, Softboxen und Displays), die wir in der Hochschule haben, um uns einen Überblick zu geben, was wir nutzen können, um das zu erreichen, was wir vor hatten.
Ich war in der Gruppe, die sich mit der Blackmagic auseinander gesetzt haben. Andreas, Lina, Kamille und ich gingen raus und testeten unser neu gewonnenes Wissen um das Georgium herum.
Später teilten wir uns in 2 Gruppen auf, um mit den verschiedenen Einstellungen der RED-Kameras, sowie dem Equipment und den Lichtern zu experimentieren, um ein besseres Verständnis und Gefühl dafür zu bekommen.
Mir fiel es einfacher einen groben Plan zu haben, was ich filmen möchte und in welche Richtung es sich bewegen würde. So entstand ein kleines Moodboard, sowie eine Farbpalette, in die sich mein Kurzfilm bewegen sollte. Hierbei war der Film „Call me by your name“ die Hauptsinspiration. Folgende Schlagwörter habe ich für mich festgehalten, woran ich mich entlang hangeln konnte, sowie später es auch als Colorgrading Vorlage mir sehr half:
„Lighthearted, spring-summer-ish, no cliche lovestory, relaxed, kinda fun/teasing with little tension, enjoying time together, close friends or maybe more, room for interpretation“
Nachdem eine grobe Richtung festgelegt worden war, suchte ich mir Orte aus, die in die vorher festgelegte Richtung sich bewegen.
Hierbei wollte ich einen eher spontanen und nicht zu sehr gescripteten Ansatz wählen, aber dennoch grob die Orte, sowie das Gefphl was rüberkommen soll, festlegen. Folgende grobe Kriterien habe ich mir festgelegt beim Filmen: natürliches Licht nutzen, um ins Geschehen einzutauchen; spontan und observierende Perspektive; Ruhe und Geborgenheit ohne Kitsch.
Nachdem die Orte, Schauspieler und Crew feststanden, gingen wir die einzelnen Orte ab, die ich vorher als Route angelegt hatte. So konnten wir effizient arbeiten, da wir abhängig von der Tageszeit bzw. Sonne waren.
Ich benutze hierbei die Sony α7 IV Vollformat-Hybrid-Kamera mit einem 50mm Objektiv. Hierbei nutze ich einen ISO von 100-400, je nachdem wie stark oder schwach die Sonne war. Die Blende stellte ich so ein, je nachdem wie stark die Unschärfe des Hintergrundes sein sollte, bzw. wie stark der Fokus auf ein Objekt im Vordergrund gelegt werden sollte. Die Belichtungszeit hielt ich kleiner und passt es so an, dass das Bild leicht unterbelichtet war, damit ich in der Postproduktion mehr rausholen konnte, als wenn es überbelichtet war.
Nach dem Filmen hatte ich eine große Anzahl von verschiedenen Szenarien an den jeweils ausgewählten Orten. Ich versuchte anhand der Aufnahmen eine kleine Geschichte zusammen zu fügen.
1. Bild: ohne Bearbeitung
2. Bild: Weißabgleich angepasst
3. Bild: Colorgrading angewendet
4. Bild: mit Luminanz-Key + Gaussian Blur
Meine Idee war es den Weißabgleich anzupassen, um einen Farbstich der Aufnahmen zu eliminieren und somit ein neutrales Farbbild zu erhalten, damit ich eine bessere Kontrolle über das Color grading habe.
Im nächsten Schritt nutze ich eine weitere Einstellungsebene, um ein Colorgrading anzuwenden, welches ich Stück für Stück an die vorher festgelegten Bilder ausmachte. Hierbei half mir mein Vorwissen aus der Bildbearbeitung in Photoshop sehr, um zu verstehen, was jeder Regler macht.
Ich war bisher schon halbwegs zufrieden mit dem Bild und experimentierte mit Effekten, um zu schauen, ob ich noch was rausholen kann, ohne, dass es zu viel wird. Ich kopierte die gedrehte Szene über die Original-Szene und isolierte die Highlights in dem Bild, erweiterte die Auswahl etwas nach außen und nutze den Gaussian Blur, um das Bild verträumter und weicher zu gestalten.
Als letzten Schritt wählte ich nach den selben Kriterien eine passende Musik aus. Da ich mich nicht sehr gut mit Musik auskenne, halfen mir 2 Freunde die passende Musik zu finden. Ich schneidete die Aufnahmen auf den Takt der Musik, wenn es passen sollte und legte am Ende noch eine Einstellungsebene über alle Szenen, weil Premiere Pro das gerenderte Video sehr ausblich. Daher setzte ich die Sättigung und den Kontrast höher, damit es nach dem Rendern wieder stimmt. Leider keine saubere Lösung, aber hierfür reicht es. In einem professionellen Umfeld ist dies natürlich nicht die richtige Lösung.
Ich bin sehr zufrieden mit meinem Ergebnis, da ich aufgrund meiner Arbeit nur effizient 2,5 Tage hatte zu drehen. Ich habe sehr viel in dieser kurzen Zeit über Kameras, deren Einstellungen (Belichtungsdreieck) und Storytelling durch die Gespräche und Diskussionen im Kurs gelernt, aber auch, dass wir direkt experimentieren durften nach einer kurzen Einführung. Das erleichterte mir den Einstieg enorm und ich hatte weniger Angst mit der Kamera umzugehen. Nach dem 1. Drehtag gingen die Einstellungen sehr schnell und ich wusste schon, was ich anpassen musste, damit ich das erreiche, was ich wollte.
Der Kurs fand hauptsächlich auf Englisch statt, da wir sehr viele Internationals aus Spanien und Tailand hatten, was Anfangs etwas schwer war, aber nach und nach der Austausch immer besser wurde und die Grundstimmung im Kurs offen und angenehm war.
Mir fiel es anfangs sehr schwer, ohne Plan oder Richtung, einfach drauf los zu drehen und zu experimentieren. Nachdem ich ein System für mich gefunden hatte, und die Inhalte besser durch Gespräche mit Prof. Hartmann und den Studierenden verstanden hatte, wurde es schlagartig besser und sichtbare Ergebnisse kamen schneller, was mich sehr freute. Ich unterschätzte Anfangs auch die zeitliche Planung aller Faktoren und die Willkürlichkeit dieser, aber nach und nach wurde es schneller und ich hatte diese Faktoren im Blick, damit ich alles ordentlich planen konnte.
Ich denke, dass ich durch das Kurzprojekt einen guten Überblick und kleinen Einblick in diesen Bereich bekommen habe. Mir ist natürlich bewusst, wenn ich das weiterführen möchte, dass viel Übung und Ausprobieren noch nötig sind und ich noch lange nicht am Ende bin.
Großen Dank geht an die technische Beratung von Dipl. Designer Henry Mertens, sowie Karla Heintze. Sowie bedanke ich mich sehr bei Karla Heintze, dass ich ihre Kamera nutzen durfte beim Dreh, da mein Zeitplan wegen der Arbeit etwas unflexibel war und ich anderen Studierenden des Kurses nicht im Weg stehen wollte, weil auch diese ihren Kurzfilm drehen mussten.
Vielen Lieben Dank an meine beiden Schauspieler Nele Schönberg und Lauritz Kapplusch, und die Ünterstützung von Karla Heintze als Setrunner in diesem Projekt.
Mein letzter Dank geht an die Studierenden des Kurses, von denen ich viel lernen konnte, sowie die Gespräche, die mir halfen Entscheidungen zu treffen.