In seiner Funktionalität auf die Lehre in gestalterischen Studiengängen zugeschnitten... Schnittstelle für die moderne Lehre
In seiner Funktionalität auf die Lehre in gestalterischen Studiengängen zugeschnitten... Schnittstelle für die moderne Lehre
Materialien suchen ihre Formen.
Ganz unter diesem Motto haben wir verschiedene Materialien kennengelernt, sie geformt, sie kombiniert und neue Verbindungen hergestellt. Dabei widmeten wir uns besonders dem Thema der Nachhaltigkeit. Welche neuen nachhaltigen Materialien gibt es? Welche Materialien stehen uns bereits zur Verfügung? Wie können wir diese nachhaltig nutzen? Wir tragen eine Verantwortung, nachhaltig mit unserem Lebensraum und unseren Ressourcen umzugehen.
2 Platonische Körper und eine Kugel aus Grauschaum hieß es.
Grauschaum findet Verwendung in verschiedenen Bereichen, darunter Verpackungen, Dämmungen und als Material für technische Bauteile. Es zeichnet sich durch seine Offenporigkeit und damit verbundenen Eigenschaften wie gute Schall- und Wärmedämmung, geringes Gewicht und Stoßdämpfung aus.
Seine weiche und flexible Gegebenheit machte sich beim Formen der Körper positiv bemerkbar. Angefangen bei dem Würfel, über den Tetraeder bis hin zur Kugel wurde der Bearbeitungsprozess komplexer. Präzision und Geduld wurden gefordert. Genaues Sägen, richtiges Messen der Winkel, Oberflächen folgendes Abschleifen und ein taktvolles Raspeln.
Wie lassen sich zwei so unterschiedliche Materialien verbinden – Holz und Metall? Wie können sie gestalterisch kommunizieren?
In Anlehnung an meinen Vortrag über nachhaltige Materialien und unsere Upcycling-Challenge habe ich meine Platonic Relations ebenfalls dem Thema Recycling von Artefakten gewidmet. Dabei habe ich die Metallreste in der Metallwerkstatt gesichtet und zunächst gesammelt. Das Restmaterial wurde unterschiedlich behandelt und in verschiedensten Formen vorgefunden. Von zusammengeschweißt über poliert bis hin zu geschnitten war alles dabei. Durch eine einfache Klebung mit Panzertape konnte ich viel mit der Anordnung der Metallartefakte experimentieren. Im Prozess wurde mir bewusst, dass ich den Körper offen gestalten möchte. Die Artefakte bilden eine abstrakte Begrenzung des Körpers und können gegebenenfalls diese Begrenzung überschreiten.
Unsere Welt ist von Schnelllebigkeit geprägt – es wird konsumiert, weggeworfen und weiter konsumiert. Wie kann Design dazu beitragen, nachhaltig mit Materialien umzugehen? Wir können/müssen upcyceln! Dadurch werden Ressourcen eingespart, Müll reduziert und ein Bewusstsein für Nachhaltigkeit gefördert. Es geht um bewusstes Gestalten.
Mit meiner Upcycling-Challenge möchte ich einen Impuls setzen und den Blick dafür schärfen, welche Materialien uns zur Verfügung stehen und wie wir ihnen eine neue Bedeutung oder Funktion zuschreiben können. Aus einem alten T-Shirt, einem alten Schal und einem alten Transportgurt habe ich eine Umhängetasche gefertigt. Sie kann auf den Schultern getragen oder umgehängt werden. Sie bietet viel Platz für Einkäufe und andere Gegenstände. Außerdem soll sie im öffentlichen Raum genutzt werden und Aufmerksamkeit erregen.
Um dem Prozess des Upcyclings auch an unserer Hochschule mehr Raum zu geben, haben Elektra Schnee, Hannah Ruder und ich Folgendes geplant: Wir wollen die DDS als Impulsgeber nutzen, um regelmäßig zu upcyceln. Am Tag der DDS möchten wir den UPCYCLING WORKSHOP etablieren. Dabei können alte Banner und viele weitere im Semester verwendete Materialien recycelt werden. Auch im Rahmen der Cloud könnten ähnliche Workshops entstehen, die gemeinschaftliches Gestalten und Zusammensitzen fördern.
Der Kurs hat mir viele neue Blickwinkel eröffnet, und ich konnte zusätzliche Erfahrungen in den Werkstätten sammeln – dafür bin ich sehr froh und dankbar. In Zukunft möchte ich mich noch intensiver mit dem Thema Nachhaltigkeit im Design beschäftigen und weitere Impulse setzen, wie etwa den oben genannten Taschenworkshop. Außerdem möchte ich in Zukunft genauer untersuchen, wo überall „überschüssige“ Materialien in meinem Umfeld zu finden sind und wie sie upgecycelt werden können. Wie gehen große Kunst- und Designmessen mit alten Materialien um? Wo landen diese? Und wie viele Materialien bekommen ein neues Leben?